IDE oder SCSI - Speicher für Exchange

Siehe auch SAN oder NAS

Ich bin schon immer ein Fan von SCSI und bislang waren SCSI-Systeme in der Regel schneller, SCSI-Festplatten haben höhere Drehzahlen und SCSI kann einiges mehr. Aber der Preisdruck führt immer mehr zu Servern mit IDE-Festplatten. Selbst namhafte Hersteller wie HP, IBM, Dell, Fujitsu Siemens, Network Appiance etc. liefern heute Server mit IDE-Festplatten aus. Warum sollten Sie dann nicht auch ihren SelbstbaUserver mit IDE ausstatten ?.

IDE ist laut den technischen Daten zu SCSI ziemlich gleichwertig. Die Bandbreiten sind allesamt höher als jede mechanische Festplatten die Daten verarbeiten kann. Die Datentransferraten vergleichbarer Festplatten sind ebenfalls nicht mehr so unterschiedlich. Wo ist der unterschied ?

Die unterschiede sind im Detail. Wenn Sie heute von IDE sprechen, dann meinen die meisten den IDE-Bus auf dem Motherboard, an den jeweils zwei Geräte (Master und Slave) angeschlossen werden können. Das ist für Arbeitsstationen mit einer Festplatte und einem CD-Laufwerk in Ordnung. Beim Server werden jedoch in der Regel mehr Festplatten verbaut, so dass sie sich etwas näher mit der Materie befassen müssen. Beim Betrieb von Master und Slave übernimmt das Mastergerät die Steuerung des Slave. Fällt die Masterfestplatte aus, ist auch die Slavefestplatten nicht mehr zu erreichen.  Aus dem Grund sollten Sie beim Einsatz von IDE nur eine Platte pro Bus anschließen. Jede Platte ihren eigenen BUS. Dies ist auch eine der Voraussetzungen, damit Sie später im laufenden Betrieb auch IDE-Festplatten wechseln können. Dazu bedarf es aber noch geeigneter Steckverbinder und Controller Logik. Nicht dass beim Ziehen und Einstecken ein Kurzschluss den Server lahm legt. IDE ist von Hause aus nicht "Hot Plug Fähig". Also brauchen Sie auch hierfür schon besondere Einbaurahmen, Gehäuse und Controller.

Wenn Sie aber kein "Hot Plug" brauchen, dann können Sie im einfachsten Fall auch mit einem Onboard IDE Controller und zwei Festplatten als Master ein SoftwareRAID1 unter Windows aufbauen. Problem ist hierbei dann, dass viele Systeme beim Ausfall der Festplatte am IDE1 nicht von der zweiten Festplatte booten (falscher Eintrag in boot.ini oder BIOS).

IDE ist nicht grundsätzlich falsch. Auch mit IDE-RAID-Controllern, der passenden Software, Ansteuerung und Gehäusen können günstige Server mit akzeptabler Leistung aufgebaut werden. Aber hüten Sie sich vor allzu "einfachen" Systemen.

Unabhängig von der Wahl der Festplattentechnologie ist aber die Wahl der Anbindung an den Server selbst. Hier können Sie lokale Festplatten oder externe Speicher (SAN) verwenden. Der Einsatz von NAS hingegen ist nicht möglich. (->SAN oder NAS).

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